Pressemitteilung (16.04.2012): Die Benennung eines Stadtplatzes nach dem Antifaschisten Ferdinand „Fred“ Löwenberg ist ein Bekenntnis zum antifaschistischen Erbe!
Am 19. April 2012 wird ein Stadtplatz in Marzahn-Hellersdorf an der Ecke Cecilienstraße - Wuhlestraße durch das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf nach dem Antifaschisten und Sozialisten Ferdinand "Fred" Löwenberg benannt. Damit wird ein von unserer Fraktion und von der BVV mehrheitlich beschlossener Antrag zur Würdigung von Fred Löwenberg umgesetzt.
Der Antifaschist und Sozialist Fred Löwenberg wurde im Alter von 19 Jahren durch die SS in das Konzentrationslager Buchenwald eingesperrt und gefoltert. Die dort erlebten Verbrechen der Faschisten und die Solidarität der Mitgefangenen prägten ihn stark. Er wirkte bis zu seinem Lebensende am 30. Mai 2004 für die Verwirklichung seines Credos: "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!".
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gehörte er zu denjenigen, die ihre bitteren Erfahrungen aus den Jahren der Verfolgung zur Grundlage eines neuen politischen Lebens machten. So organisierte er sich bei der Münchener SPD, bevor er wegen seiner Kontakte zur SED 1950 aus der SPD ausgeschlossen wurde. Er trat 1956 in die KPD ein und übersiedelte 1969 in die DDR.
Nachdem 1990 im Osten Deutschlands der Interessenverband der Verfolgten des NS Regimes (IVVdN) gegründet wurde, war er einige Jahre verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift "Antifa". Bis zu seinem Lebensende war er Vorsitzender der "Berliner Vereinigung ehemaliger Teilnehmer am Antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener e.V.".Fred Löwenberg wirkte mit seinem politischen Handeln in unserem Land und war insbesondere in seiner antifaschistischen Arbeit mit jungen Menschen ein wichtiger Gesprächspartner zu den Themen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei war er unserem Bezirk Marzahn-Hellersdorf besonders verbunden. Hier besuchte er mit Schüler_innen Gedenkstätten des Antifaschistischen Widerstandes und konnte ihnen vieles über die menschenverachtende Politik der Nazis berichten. Die Jugendlichen mochten ihn und er nahm sie und ihre heutigen Probleme ernst.
Mit der Benennung des Platzes nach Fred Löwenberg wird sein Kampf gegen alte und neue Nazis, gegen soziale Ungerechtigkeiten und Krieg gewürdigt.
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