Aus den Siedlungsgebieten: Der Bezirk ringt um die Zukunft des Schlosses in Biesdorf!

Das Schloss wurde bereits im Jahr 1868 als spätklassizistische Turmvilla erbaut und zwischen 1891 und 1898 mit einem 14 Hektar großen Landschaftspark ausgestattet. 1927 ging das Schloss Biesdorf in den Besitz des Landes Berlin über und wurde dabei weitgehend vernachlässigt. Durch einen Brand im Jahre 1945 wurde das Obergeschoss des Schlosses völlig zerstört. In der DDR wurde das Schloss im Jahre 1979 unter Denkmalschutz gestellt. Hier wird die in Berlin einmalige Fassadenausführung im eingefärbten Romanzementmörtel gewürdigt.

Seit 1994 ist das Schloss ein Stadtteilzentrum unseres Bezirkes und wurde als soziokulturelles Zentrum genutzt. Im Schlosspark befindet sich mit der Parkbühne Biesdorf die größte Freilichtbühne des Bezirkes. Seit dem Jahr 2000 bemühen sich viele Akteure im Bezirk und im Land Berlin um den Wiederaufbau des Schlosses in seinem historischen Aussehen. Hervorzuheben ist dabei der Verein "Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf e.V." unter der damaligen Leitung von Dr. Peters und heute von Dr. Heinrich Niemann, die eigene Vorstellungen in den Prozess der Gestaltung und Nutzung des Schlosses einbringen.

In den Jahren 2002 bis 2007 wurde die Außenhülle weitgehend renoviert. Im Schloss soll perspektivisch die ständige Galerie "Bilderstreit" mit Kunstwerken aus der DDR ihren Sitz erhalten.

Jetzt geht es um die weitere Finanzierung der Bauleistungen und des Betreibens der Einrichtung. Unter Leitung von Kulturstadträtin Juliane Witt (DIE LINKE) werden jetzt Anträge an die Deutsche Kassenlotterie und die Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten zur Umstellung auf Bruttosummen bei der Projektförderung eingebracht. Damit soll die Finanzierung des Vorhabens auf solide Ausstattungen für die Weiterentwicklung des Schlosses gestellt werden.

Zugleich will der Bezirk durch Umschichtungen der pauschalen Investitionen 2014/2015 bezirkliche Eigenmittel bereitstellen. Gegenwärtig wird mit der "Grün Berlin GmbH" um ein mögliches Betreiberkonzept gestritten.

DIE LINKE unterstützt den Wiederaufbau und die beabsichtigte Nutzung des Schlosses. Allerdings sind geplante Einnahmen etwa durch Eintrittsgelder für den Schlosspark mit uns nicht machbar.